Klimaschutz und Klimaneutralität

Klimaschutz und Klimaneutralität

Umweltmanagement

Zur kontinuierlichen Reduktion der betrieblichen CO2-Emissionen betreibt Lidl Schweiz ein systematisches CO2-Management. Dieses umfasst im Wesentlichen folgende Punkte:

  • Monitoring der Emissionen durch jährliche Erhebung des CO2-Fussabdrucks
  • Ambitionierte CO2-Reduktionsziele
  • Konkrete Reduktionsmassnahmen in unterschiedlichen Bereichen
  • Verpflichtende jährliche CO2-Kompensation der verbleibenden Emissionen

Lidl Schweiz hatte sich das Ziel gesetzt, seinen relativen CO2-Austoss bis 2020 um 35 Prozent zu reduzieren (gegenüber 2013). Dieses Ziel wurde frühzeitig erreicht, denn die relativen betrieblichen CO2-Emissionen konnten zwischen 2013 und 2019 bereits mehr als halbiert werden. Diese Reduktion veranlasste Lidl Schweiz dazu, die Methodik der Klimabilanzierung anzupassen. Seit 2019 werden die gesamten indirekten Emissionen aus den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette erfasst und die Zielperiode wurde auf die Geschäftsjahre 2019 bis 2030 gelegt.

Diverse Massnahmen haben dazu beigetragen, dass Lidl Schweiz seinen CO2-Ausstoss über die Jahre auch absolut reduzieren konnte:

  •     Strom aus Wasserkraft
  •     Energieverbrauchsoptimierung im Rahmen der ISO 50001 Zertifizierung
  •     Umstellung auf Elektrowärmepumpen
  •     Reduktion der Logistikkilometer durch neues Warenverteilzentrum
  •     Umstellung der Beleuchtung im Warenverteilzentrum Weinfelden auf LED
  •     Verzicht auf die branchenübliche Vorkühlung der LKW durch das Dieselaggregat
  •     Umstellung auf natürliche Kältemittel

Ein Grossteil der CO2-Emissionen kommen aus dem Transportbereich. Lidl Schweiz will deswegen bis 2030 alle Filialen fossilfrei beliefern. Dies kann z.B. durch das Umstellen der Lastwagenflotte auf Bio-Flüssiggas (LBG) erreicht werden. Bereits im Juni 2019 hat Lidl Schweiz erste Feldversuche mit fossilfreiem LBG gemacht. Mehr dazu unter Transport und Logistik.

Science Based Targets Initiative

Lidl Schweiz analysiert jährlich seinen CO2-Fussabdruck. Dabei wird bewusst auf eine möglichst umfassende Auswertung Wert gelegt. Es werden nicht nur die üblichen Scope 1 und 2 Werte nach dem Greenhouse Gas Protocol sowie die Fremdlogistik (Scope 3) berücksichtigt, sondern auch Papier, Druck und Versand, Betriebsabfälle, Wasser sowie Verbrauchs-/Betriebsmaterialien wie Paletten und Kartonagen miteinbezogen. Lidl Schweiz arbeitet daher mit einem der umfassendsten, unabhängig geprüften betrieblichen CO2-Fussabdrücke der Branche.

Im Jahr 2019 hat sich Lidl Schweiz zur Science Based Targets Initiative bekannt und im darauffolgenden Jahr die Berechnung der innerbetrieblichen Klimabilanz, um Kategorien aus der vorgelagerten Lieferkette ergänzt. Im Herbst 2020 hat sich dann die Schwarz Gruppe, der Lidl Schweiz angehört, ebenfalls der SBTi angeschlossen. Aufgrund einer gruppenweiten Zieldefinition und einer gemeinsamen, länderübergreifenden Reduktions-Roadmap hat Lidl Schweiz entschieden, auf die Einreichung eigener Science Based Targets Ziele zu verzichten und ihren Beitrag zu den Gruppenzielen zu leisten.
Diese Ziele wurden im Herbst 2021 offiziell von der SBTi validiert. Über alle Länder hinweg werden die betriebsbedingten Emissionen von Lidl bis 2030 um 80 Prozent (im Vergleich zu 2019) reduziert. Als einer der grössten Lebensmitteleinzelhändler kann Lidl unter dem Dach der Schwarz Gruppe einen wichtigen Beitrag zum Erreichen des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken, leisten.

Als Teil der Schwarz Gruppe hat auch Lidl Schweiz auf Basis bestehender Klimabilanzen konkrete Ziele und Massnahmen definiert, mit denen CO2-Emissionen in Betrieb und Lieferkette kontinuierlich gesenkt werden sollen. Im Rahmen seiner Klimastrategie verfolgt Lidl den Ansatz Emissionen erst zu vermeiden, dann zu reduzieren und wo nicht anders möglich zu kompensieren. Die Ziele zahlen auf die validierten Science Based Targets der Schwarz Gruppe ein.

Klimaschutz und Klimaneutralität

Als erster Grossdetailhändler der Schweiz kompensiert Lidl Schweiz seinen gesamten betrieblichen CO2-Fussabdruck. Und das schon seit 2014.

Zusammen mit unseren Partnern Swiss Cimate und South Pole wurden vier Kompensationsprojekte ausgesucht, die nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.

Nebst je einem Projekt in Ghana, Brasilien und Zimbabwe unterstützen wir in der Schweiz innovative Landwirte beim Bau kleiner Biogasanalgen zur Methanvermeidung und zur dezentralen Energieversorgung. Mit deutlich über 60'000 CHF ist das Schweizer Kompensationsprojekt preislich gar das grösste.

Die Kompensationsprojekte

Insgesamt werden vier Kompensationsprojekte Projekte unterstützt.  Je eines aus der Schweiz, Brasilien, Ghana und Simbabwe. Die folgenden Kompensationsprojekte sind mit dem Goldstandard oder ISO 14064-2 zertifiziert:

  • Das Projekt in der Schweiz unterstützt Bauern beim Aufbau von Biogasanlagen. Methangas von Mist und Gülle wird dabei in einem Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt. Der Strom wird ins Stromnetz eingespeist, und die Wärme zum Heizen verwendet. Damit wird der Methangasausstoss, welcher ein vielfaches klimawirksamer als CO2 ist, reduziert. Gleichzeitig reduzieren die Bauern ihre Energiekosten, leisten einen Beitrag zur dezentralen Energieversorgung, und ersetzen fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas zur Wärmeerzeugung.
  • In Brasilien unterstützen wir Firmen bei der Umstellung der Energieherstellung auf Biomasse. Dabei ersetzt Biomasse Holz aus Regenwäldern als Energieträger. Damit wird die Abholzung wertvoller Regenwälder reduziert und die Biodiversität in den Wäldern gefördert. Für lokale Anbieter von Biomasse entstand zudem ein neuer Markt mit grösserer Nachfrage.
  • Förderung energieeffizienter Kocher unterstützt Familien in Ghana und reduziert den Brennholzbedarf. Die Kocher ersetzten dabei das offene Feuer,  welches in Indien häufig von der ländlichen Bevölkerung zum Kochen benutzt wird. Die Kocher reduzieren Russ und den CO2-Ausstoss, die zum Klimawandel beitragen. Des Weiteren wird die Abholzung von grossen Waldflächen verhindert, und die Familien sind weniger auf teures Brennholz angewiesen. Ausserdem leidet die Bevölkerung weniger an Atemwegserkrankungen, welche durch Russ und Rauch ausgelöst werden.
  • In Simbabwe unterstützten wir ein Projekt zum Waldschutz. Dabei wird vor allem Wert auf die Einbindung der lokalen Bevölkerung gelegt. Diese schlägt Projekte zum Waldschutz vor, welche Aufforstung, Biodiversität und den Wildschutz fördern. Die Bevölkerung wird dabei beim Übergang zu einer nachhaltigen Land- und Bodenbewirtschaftung unterstützt. Das Projekt hilft die Wilderei einzudämmen und bedrohte Tierarten zu schützen, ermöglicht eine schonende und nachhaltige Ernährungsproduktion für die Lokalbevölkerung und reduziert die Gefahr von Waldbränden.