Hände mit Pflanze in der Mitte

Arbeits- und Menschenrechte

Wir verbessern die Arbeits- und Lebensbedingungen entlang unserer vorgelagerten Lieferkette
An der Produktion der von Lidl vertriebenen Waren ist eine Vielzahl an Menschen auf der ganzen Welt beteiligt. Es ist unsere unternehmerische Verantwortung, ihre Menschenrechte zu respektieren und zu schützen. Dafür orientieren wir uns an den Grundsätzen international gültiger Rahmenwerke wie der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, den UN Guiding Principles on Business and Human Rights und den ILO Kernarbeitsnormen.

Wir glauben daran, dass ein faires Miteinander die Grundlage unseres unternehmerischen Erfolgs ist. Bei Lidl ist die Verantwortung für Mensch und Gesellschaft deshalb fester Bestandteil unserer Unternehmensgrundsätze.

Mit dem Lidl Code of Conduct verpflichten wir daher seit vielen Jahren unsere Partner in der Lieferkette, Menschenrechte zu achten und innerhalb ihrer eigenen Geschäftsaktivitäten durchzusetzen.

Unser Ansatz
Wir wollen den Risiken der eigenen Geschäftstätigkeit beim Thema Menschenrechte entschlossen entgegentreten, indem wir unsere unternehmerische Sorgfaltspflicht entlang der Wertschöpfungskette wahrnehmen. Dafür überprüfen wir fortlaufend die potenziellen Risiken bei der Herstellung unserer Produkte. Ergänzend fliesst die Expertise externer Stakeholder ein, mit denen wir im ständigen Dialog stehen.

Den identifizierten Menschenrechtsrisiken wollen wir mit wirksamen Massnahmen begegnen. Dafür fördern wir einen aktiven Austausch mit unseren Lieferanten und stehen mit NGOs und Arbeitnehmervertretern im Dialog. Gleichzeitig werden wir mit eigenen Massnahmen und in zahlreichen Kooperationen mit etablierten Partnern aktiv.

Bei Verstössen reagieren wir umgehend. Für Betroffene oder Beobachter von Menschenrechtsverstössen haben wir einen Beschwerdemechanismus in Form eines Online-Meldesystems etabliert.

Zur Ermittlung, Bewertung, Beseitigung und Verhinderung respektive Minimierung potenzieller Kinderarbeitsrisiken haben wir zudem ein Compliance Management System Programm im Bereich der Sorgfaltsprüfungspflichten von Kinderarbeit etabliert.

Beschwerdemechanismen

Der Zugang zu einem effektiven Beschwerdemechanismus auch für Arbeitnehmende in globalen Lieferketten ist ein essenzieller Bestandteil der unternehmerischen Sorgfaltspflicht, um menschenrechtliche Risiken und Rechteverletzungen aufzudecken. Dies stellt allerdings in der Praxis oftmals eine Herausforderung in der tieferen Lieferkette dar, da Arbeitnehmende in verschiedensten Kontexten -bspw. Sprachkenntnisse, Zugang zu Informationstechnologie, kulturelle Besonderheiten- Zugang zu Beschwerdemechanismen erhalten sollen.  

Lidl hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, Beschwerdemechanismen in verschiedenen Lieferketten zu pilotieren, um skalierbare und effektive Ansätze zu identifizieren. Weitere Infos zu unseren Projekten in Spanien und Vietnam sind in unserem Nachhaltigkeitsbericht zu finden. 

Human Rights Impact Assessment

Im Rahmen der Weiterentwicklung unserer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht führen wir regelmässig sogenannte Human Rights Impact Assessments (HRIAs) nach international anerkannter Methodik durch.

 

Identifizierung von relevanten Lieferketten
Als Lebensmitteleinzelhändler möchten wir komplexe Lieferketten durch vertiefte Risikobewertungen, die HRIA, beleuchten. Zur Identifizierung und Priorisierung der relevantesten Lieferketten führen wir zunächst umfassende Wesentlichkeits- und Risikobetrachtungen durch. Im Zuge dieses Prozesses haben wir uns entschieden, HRIAs zunächst in den Lieferketten für kenianischen Tee, spanische Beeren sowie kolumbianische Bananen durchzuführen. In diesen Lieferketten haben wir erhöhte Menschenrechtsrisiken identifiziert und haben gleichzeitig durch ein grösseres Geschäftsvolumen die Möglichkeit, auf diese Lieferketten einzuwirken.

 

HRIA - Methodik 
Unsere HRIAs basieren auf einem systematischen Prozess zur Identifizierung, Priorisierung und Auseinandersetzung mit den Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechtsfragen. Ein wichtiger Aspekt unseres Konzepts ist der zeitgebundene Massnahmenplan, um sicherzustellen, dass im Laufe des Prozesses identifizierte negative Menschenrechtswirkungen effektiv minimiert werden. Bei der Erstellung des HRIA werden stets Stakeholder und Rechteinhaber direkt eingebunden. Dazu gehört, die unterschiedlichen Perspektiven der Menschen zu berücksichtigen, die von den Geschäftsaktivitäten von Lidl indirekt betroffen sein können sowie die Meinung von Gewerkschaften, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Multi-Stakeholder-Initiativen und NGOs einzuholen, auch um einen direkten Zugang zu den Rechteinhabern zu ermöglichen. Wir werden diese Partnerschaften zur Unterstützung der Massnahmenpläne und der fortlaufenden Beobachtung weiter ausbauen. Wir sind uns gleichzeitig bewusst, dass ein HRIA Teil eines fortwährenden Sorgfaltspflichtprozesses und keine einmalige Bewertung ist.

 

Zielsetzung
Durch die HRIAs versuchen wir ein klareres Verständnis für die indirekten und direkten Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten innerhalb einer ausgewählten Hochrisiko Lieferkette zu gewinnen.  Dies soll zu einem besseren Verständnis für unser Einflusspotenzial, unsere Rolle und unsere Verantwortung bei der Minimierung der festgestellten Auswirkungen führen. Durch HRIAs gewinnen wir zusätzlich Informationen über die systemischen Probleme, mit denen insbesondere Personen in vulnerablen Situationen konfrontiert sind, z.B. in Bezug auf Geschlechterdiskriminierung, Landrechte oder Vereinigungsfreiheit.  Dank der Einbindung von Stakeholdern bauen wir gleichzeitig Partnerschaften vor Ort auf, um direkten Zugang zu Rechteinhabern zu haben und die Auswirkungen aus erster Hand verstehen können. Somit etablieren wir eine Grundlage für die Umsetzung von Massnahmen zur Adressierung der identifizierten Risiken.
 

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